Der Aktionsplan Wirtschaftsstandort 2025 hat zum Ziel, den Kanton St.Gallen weiterhin als attraktiven Unternehmensstandort zu positionieren. Im innerschweizerischen Vergleich weist die St.Galler Volkswirtschaft einige Eigenheiten auf: Die Textil- und Bekleidungsindustrie hat einen Beschäftigungsanteil, der dreimal so hoch ist wie in der Gesamtschweiz; die Maschinen- und Metallindustrie hat im Vergleich doppelt so hohe Beschäftigungsanteile. Auch bei den technologieintensiven Branchen liegt der Kanton St.Gallen über dem schweizerischen Durchschnitt. Dazu gehören der Maschinen- und Fahrzeugbau sowie die Herstellung von Präzisionsgeräten, medizinischen und optischen Geräten.
Wirtschaftspolitische Grundsätze
Die Regierung baut auf die vorhandenen regionalen Stärken in wertschöpfungsstarken, zukunftsorientierten Wirtschaftsbereichen. Eine gesunde Wirtschaft trägt dazu bei, den Staatshaushalt im Gleichgewicht zu halten, und ist Basis für eine erfolgreiche Standortentwicklung. Dabei soll der Wettbewerb nicht verzerrt werden. Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit wird intensiviert. Alle Massnahmen sollen wirtschaftsethisch verantwortungsvolles Handeln unterstützen.
Handlungsfelder und Massnahmen
In den Handlungsfeldern zeigt die Regierung auf, wo sie Schwerpunkte in den nächsten Jahren setzen will.
Der stabile Arbeitsmarkt im Kanton ist erfreulich. Trotzdem herrscht in technischen Berufen ein Fachkräftemangel. Bei der Bildung werden daher das Technikverständnis und das Interesse an MINT-Fächern besonders gefördert (MINT = Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik).
Die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft soll gestärkt werden. Ein eigentliches Innovationssystem mit regionalen Schwerpunkten soll höhere Transparenz und vermehrte Interdisziplinarität erlauben. Der Kanton investiert in strategisch wichtige Forschungsinfrastruktur. Die interkantonale Zusammenarbeit sowie die internationale Vernetzung werden intensiviert.
Ein Schwergewicht liegt in der Arealentwicklung. Die wirtschaftlichen Arealentwicklungen werden ausgebaut und das erfolgreiche Prinzip auf andere Bereiche ausgeweitet. So werden strategische Arbeitsplatzstandorte ausserhalb der bestehenden Bauzonen definiert. Diese ergänzen das bestehende Angebot, angrenzend an das Siedlungsgebiet. Dadurch entsteht eine attraktive Mischung von Flächenangeboten für Unternehmen, die im Kanton Arbeitsplätze schaffen und Wertschöpfung generieren.
In den touristischen Schwerpunktgebieten definieren Landeigentümer, Gemeinde und Kanton wirtschaftlich realistische und rentable Nutzungsvarianten. Ausgerichtet auf Markt und Nachfrage werden die Grundstücke konkret verfügbar gemacht (Hotels, Resorts, Erlebnisangebote).
Die bestehende gute Sozialpartnerschaft soll sodann weiter gepflegt und ausgebaut werden. Gute Arbeitsbedingungen erhöhen die Produktivität und die Gesundheit der Mitarbeitenden. Der Kanton St.Gallen nimmt auch hier eine Vorreiterrolle ein.