Die jüng­sten tech­nis­chen Errun­gen­schaften machen heute“Green-Screen-Pro­duk­tio­nen” kinder­le­icht. Passende Hin­ter­gründe gibt es für wenig Geld über­all im Netz zu kaufen und die Key­er in den Schnittpro­gram­men wer­den immer präzis­er. Sie erzie­len selb­st bei schlecht­en Lichtver­hält­nis­sen saubere Resultate.

Vor noch nicht all zu langer Zeit waren “Green-Screen-Pro­duk­tio­nen” oder die alter­na­tiv­en “Blue-Screen-Pro­duk­tio­nen” sehr kosten­in­ten­siv. Neb­st präzis­er Ausleuch­tung musste viel Geld in den Kauf oder die Miete hochau­flösender Kam­eras investiert wer­den. Zudem war die Soft­ware für eine saubere Stanzung der Maske teuer und für gewöhn­liche Com­put­er zu rechen­in­ten­siv. Die Tech­nik fand deswe­gen vor­wiegend in der kom­merziellen Fil­min­dus­trie Ver­wen­dung und lediglich grosse Fir­men mit hohen Wer­be­bud­gets kon­nten in der Unternehmen­skom­mu­nika­tion über­haupt davon Gebrauch machen.

Green-Screen-Set im pro­vi­sorischen Medien­zen­trum im Pfalzkeller in St.Gallen.

Dank neuester tech­nis­ch­er Errun­gen­schaften und bezahlbar­er Hard- und Soft­ware kann es sich heute jed­er leis­ten, eine “Green-Screen-Pro­duk­tion” zu real­isieren. Natür­lich kann man die Unter­schiede zwis­chen pro­fes­sionellen und Ama­teur-Pro­duk­tio­nen sehen. Für eine real wirk­enden Illu­sion mit­tels Green-Screen gehört weit mehr, als die saubere Stanzung des Pro­tag­o­nis­ten oder des Objek­tes. Deswe­gen kann man “Green-Screen-Pro­duk­tio­nen” im Ama­teur- aber auch im Semi-Pro­fes­sionellen-Film fast immer entlarven.

Macht eine “Green-Screen-Pro­duk­tion” im semi-pro­fes­sionellen Umfeld dann über­haupt Sinn? Kurz: jein. Da “Green-Screen-Pro­duk­tio­nen” im Low­bud­get-Bere­ich sowieso fast immer ent­larvt wer­den, sollte die Tech­nik da einge­set­zt wer­den, wo man den Rezip­i­en­ten nicht in die Irre führen will. Soll heis­sen: dort, wo man den Nutzen­den die Pro­duk­tion qua­si aufs Auge drückt.

Mul­ti­view der Green-Screen-Pro­duk­tion ein­er Medienori­en­tierung der Regierung. Kam­era 3 zeigt das Green-Screen-Set, Pro­gramm die Produktion. 

Ich nutze für den Kan­ton St.Gallen den Green-Screen sowohl bei Live­pro­duk­tio­nen als auch in der Post­pro­duk­tion. Zum Ein­satz kommt er beispiel­sweise bei Gebär­den­dol­metsch­er, Ansprachen oder in Tuto­ri­als. Ger­ade bei Tuto­ri­als empfinde ich die Möglichkeit­en, mit­tels Green-Screen Per­so­n­en ins Bild zu holen als grosse Bere­icherung. Das Sto­ry­telling wird flüs­siger und die Abwech­slung zwis­chen On- und Off-Mod­er­a­tion hält die Nutzen­den bei der Stange.

Beispiel Tutorial: 

Neb­st einem verbesserten Fluss in der Sto­ry­line ist für mich aber auch der Aspekt des Mehrw­erts wichtig. Deswe­gen bin ich gross­er Fan von Key­ing bei Live-Pro­duk­tio­nen. Der vorhin erwäh­nte Gebär­den­dol­metsch­er beispiel­sweise erhöht den Wert mein­er Pro­duk­tion um den Fak­tor Men­schen, die ich damit zusät­zlich informieren kann. Die Pro­duk­tion selb­st rückt dabei in den Hintergrund. 

Beispiel Gebärdendolmetscher: 

Trotz des extrem vere­in­facht­en Work­flows über­lege ich mir vorher gut, ob ich mir den Aufwand ein­er “Green-Screen-Pro­duk­tion” zumuten möchte. Auch heute investiere ich min­destens eine Stunde und mehr in den Auf­bau und die Ausleuch­tung des Sets. Zeit, die man in der Unternehmen­skom­mu­nika­tion nicht immer zur Ver­fü­gung hat.

Danke für die Unterstützung!