51 Jahre stand die Rottanne von Olga und Edwin Steiner an der Rehetobelstrasse 71a in St.Gallen. In dieser Zeit wuchs sie zu einem prachtvollen Baum mit über 17 Metern Höhe und einem Gewicht von rund 3,5 Tonnen heran. Höhenlufterfahrung hat die Tanne bereits vor ihrem ersten Helikopterflug. Ursprünglich stammt der diesjährige Christbaum von der Alp Bätruns bei Schänis. Er schlug seine ersten Wurzeln auf über 1500 Metern Höhe.
“Es war der Heiweh-Baum meines Edi”, erinnert sich die 85-jährige Olga Steiner. Der gebürtige Schäniser brachte den Baum 1967 an einem Samstagabend von Bätruns im Rucksack zurück. Edwin Steiner half an den Wochenenden oft seinem Bruder auf der Alp und holte sich mit der Tanne ein Stück Heimat nach St.Gallen. “Edi hat das Tännli noch am selben Abend eingepflanzt. Es wollte aber erst nicht so recht gedeihen.” Die Pflege und die Geduld ihres Mannes, ist sich Olga Steiner sicher, liess die Tanne letztlich auch in St.Gallen Wurzeln schlagen.
Ihr Mann verstarb 2010. Bis dahin hatte sich das Ehepaar Steiner bereits mehrere Male für den Christbaum auf dem Klosterplatz beworben. Auch notgedrungen: Denn die stämmige Tanne hätte wegen Reklamationen von Anwohnern bereits 2002 gefällt werden sollen. Doch das damalige Hauswartpaar wehrte sich und setzte sich für den Baum ein. Er blieb stehen, unter der Bedingung, dass Steiners dafür besorgt sein werden, den Baum eines Tages zu fällen.
Am 14. November ist es nun soweit: Der Baum wird voraussichtlich am Vormittag gefällt und via Helikopter auf den Klosterplatz geflogen. Da der Transport sehr vom Wetter abhängt, kann sich der Anflug kurzfristig ändern oder verzögern.